Nach Auftaktgesprächen am 9. Mai in Berlin haben sich GdS und DGUV am 13. Juni in Sankt Augustin zu einer weiteren Runde der Entgeltverhandlungen getroffen. Positive Überraschungen gab es dabei leider nicht.
Wie bereits zuvor angekündigt, hat uns die DGUV nur die Übernahme der im öffentlichen Dienst erreichten Gehaltssteigerungen angeboten. Das sind:
• Erhöhung der Tabellenbeträge um 3,0 Prozent, mindestens um 110 Euro rückwirkend zum 1. April 2025
• weitere Erhöhung um 2,8 Prozent ab dem 1. Mai 2026
• Erhöhung der Ausbildungsvergütung um jeweils 75 Euro ab dem 1. April 2025 und ab dem 1. Mai 2026
• ein zusätzlicher Urlaubstag ab dem Jahr 2027
• Laufzeit bis zum 31. März 2027
Einen Ausgleich für die weiteren Verbesserungen, die im TVöD des Bundes erreicht wurden und die wir in der DGUV bereits vereinbart haben (100 Prozent Jahressonderzahlung, Tauschmöglichkeit von Teilen der Jahressonderzahlung in zusätzliche Urlaubstage), hat die DGUV nicht angeboten.
Wir bedauern diese Haltung, weil wir der Überzeugung sind, dass die sich zuspitzende Wettbewerbssituation um qualifiziertes Personal, in der sich die DGUV befindet, einen höheren Abschluss erfordert. Angeboten hat die DGUV lediglich die Anpassung einzelner Tabellenbeträge (konkret: die Stufen 6 und 7 in den Entgeltgruppen 8 und 9c), aber keine generelle Nachbesserung.
Grundsätzlich erfreulich ist die Bereitschaft, in den Entgeltgruppen 1 bis 5 den Krankengeldzuschuss künftig in Höhe der Differenz zwischen Nettokrankengeld und Nettoentgelt zu zahlen. Wir haben diese Verbesserung allerdings für alle Entgeltgruppen gefordert und sind mit der Begrenzung auf die Entgeltgruppe 5 nicht zufrieden.
Ebenfalls erfreulich ist, dass seitens der DGUV eine tarifliche Festschreibung des betrieblichen Gesundheitsmanagements vorgeschlagen wurde, die wir als Basis für zukünftige betriebliche Regelungen zu diesem wichtigen Thema in allen Trägern der DGUV ausdrücklich begrüßen.
Und schließlich hat uns die DGUV ein abschließendes Angebot zum Abschluss eines Tarifvertrages für dual Studierende vorgelegt, der aus unserer Sicht weitgehend konsensfähig ist. Nicht akzeptieren können wir allerdings, dass die DGUV den dual Studierenden – anders als den Auszubildenden – den zusätzlichen Urlaubstag ab 2027 nicht zubilligen will und die Sonderzahlung statt bei 100 Prozent auf 90 Prozent festgeschrieben werden soll.
Die Tarifverhandlungen werden am 8. Juli in Hamburg fortgesetzt.
Für die GdS verhandelten:
Stephan Kallenberg (GdS-Bundesgeschäftsführer), Ulrich Rodiek (GdS-Bundesgeschäftsstelle), Torsten Adam (BGHM), Sven Both (BG BAU), Thomas Kästner (BGN), Ann Piethold (BG ETEM), René Schmidt (BG ETEM), Dieter Schüttler (BG RCI) und Thomas Wehner (DGUV)
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