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AOK: Startschuss in schwierige Verhandlungen


Diese Vergütungsrunde zwischen GdS und TGAOK ist aus mehreren Gründen besonders.

Einerseits setzt die spätestens seit Mitte 2022 ungewöhnlich hohe Inflation die Gewerkschaften unter Druck, ein besonders gutes Ergebnis zu erzielen. Anderseits versucht die TGAOK mit intensiver Kommunikation in die Belegschaft der AOKs und einem bereits vorab veröffentlichten Angebot, den Druck auf die Gewerkschaften für schnelle Tarifverhandlungen zu erhöhen. Am 16. und 17. November fand nun die erste Verhandlungsrunde statt.

Als GdS haben wir sehr deutlich gemacht, dass wir vorrangig über „Geld“ reden wollen. Das ist die Erwartung unserer Mitglieder, das ist die Erwartung in allen AOKs.

Unzureichendes Angebot

Die Arbeitgeberseite ist offensichtlich davon ausgegangen, durch das frühzeitige Angebot die Belegschaften auf ihre Seite ziehen zu können. Die Reaktionen, die bei uns angekommen und auch in den Foren einiger AOKs erkennbar geworden sind, zeigen aber etwas Anderes. Der Unmut ist eher größer geworden. Die Beschäftigten haben kein Verständnis für lineare Steigerungen, die kaum die kommende Inflation der Jahre 2024 und 2025 ausgleichen werden. Sie haben kein Verständnis, dass die Inflationsausgleichsprämie nur zu einem Teil gezahlt wird, die dann auch noch für das Hinauszögern der Tabellenerhöhung genutzt werden soll. Und das soll noch für eine Laufzeit von mehr als zwei Jahren vereinbart werden…

Verhandlungsverlauf

Eine Nachbesserung des Angebotes gab es nicht. Wir haben deshalb überhaupt keinen Anlass gesehen, von unseren Forderungen abzurücken.

Unsere Forderungen bleiben:

  • 12,5 % für 12 Monate
  • überproportionale Erhöhung für Vergütungsgruppen 1 bis 7 durch einen Mindestbetrag
  • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um mindestens 250 Euro/Monat
  • Wegfall der Erfahrungsstufe 1
  • Erhöhung der vermögenswirksamen Leistungen
  • Bonus für GdS-Mitglieder

Positiv halten wir fest, dass die TGAOK mit Blick auf ihren Wunsch auf einen frühzeitigen Tarifabschluss noch in diesem Jahr, die eigentlich bis zum 31. Dezember 2023 geltende Friedenspflicht bereits zum 20. November 2023 beenden wird.

Falls erforderlich, werden wir unsere Mitglieder also schon in diesem Jahr zu Warnstreiks aufrufen.

Die Verhandlungen werden am 30. November/ 1. Dezember 2023 fortgesetzt.

Für die GdS verhandelten:

Stephan Kallenberg (GdS-Bundesgeschäftsführer), Maik Wagner (GdS-Bundesvorsitzender), Frank Bäumer (AOK Rheinland/Hamburg), Uwe Primus (AOK NordWest), Marco Eberle (AOK Baden-Württemberg), Klaus Thormeier (AOK Niedersachsen) und Christina Jakobs (GdS-Bundesgeschäftsstelle)

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