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AOK: Vergütungsrunde 2024 – Warum das Angebot der TGAOK nicht reicht!

Mit großem Tamtam ist die TGAOK in dieser Tarifrunde einen neuen Weg gegangen. Bereits in der ersten Verhandlungsrunde wurde uns ein Angebot vorgelegt, das zuvor schon in die Belegschaft kommuniziert wurde. Die Idee war wohl, uns in den Verhandlungen unter Druck zu setzen. Gelungen ist das nicht! Denn seit dem Bekanntwerden des Angebotes schreiben uns viele GdS-Mitglieder ihren Unmut. Auch die internen Foren in vielen AOKs sind voll von überwiegend sehr negativen Kommentaren. Warum ist das so?

Weil die Beschäftigten erkannt haben, dass das Angebot „Augenwischerei“ ist und sich nun erst recht provoziert fühlen. In allen Teilen des Angebotes wird deutlich: Die TGAOK schöpft nirgend­wo die Möglichkeiten aus! Über die angebotene Laufzeit von 27 Monaten kann man nur den Kopf schütteln. Nachdem die TGAOK nun gerade den Abschluss 2022/23 trotz der zwischenzeitlich historisch hohen Inflation ausgesessen hat und die berechtigten Interessen der Beschäftigten an einer Abmilderung bis heute einfach ignoriert hat, will man uns jetzt sogar noch länger an einen Tarifabschluss binden? Lachhaft!

Die angebotenen Prozente – 5,0 Prozent im Jahr 2024 und weitere 4,0 Prozent im Jahr 2025 – reichen nicht einmal aus, um die Inflation der Jahre 2022 und 2023 auszugleichen. Und zwar selbst dann nicht, wenn man die Erhöhung um 3,1 Prozent aus dem letzten Abschluss hinzurechnet. Für die weitere Inflation in den Jahren 2024 und 2025 enthält das Angebot also überhaupt keinen Ausgleich.

Glaubt die TGAOK, dass die AOK-Beschäftigten nicht rechnen können?

Und eigentlich wollte das AOK-System doch wieder attraktiver werden. Denn das Vergütungsniveau in den AOKs ist im Vergleich zu anderen Kassenarten inzwischen am Ende anzusiedeln. Wie soll das klappen, wenn man nicht nur nicht aufholt, sondern immer weiter zurückfällt? Dazu ein Vergleich der Endgehälter für die Sachbearbeitung:


Die AOKs haben also erheblichen Nachholbedarf!

Wir sind davon ausgegangen, dass die Arbeitgeberseite diese Ausgangssituation verstanden hat und tatsächlich an einem schnellen, wirklich guten Ergebnis für die Kolleginnen und Kollegen Interesse hat. Das Angebot und der Verhandlungsverlauf am 16./17. November haben dies bislang leider nicht bestätigt. Wir hoffen, dass sich das in der kommenden Verhandlungsrunde ändert. Ansonsten sind Warnstreiks unausweichlich!

Ihre GdS-Tarifkommission:

Stephan Kallenberg (GdS-Bundesgeschäftsführer), Maik Wagner (GdS-Bundesvorsitzender), Frank Bäumer (AOK Rheinland/Hamburg), Uwe Primus (AOK NordWest), Marco Eberle (AOK Baden-Württemberg), Klaus Thormeier (AOK Niedersachsen), Gerit Protze (AOK Plus), Manuel Skircke (AOK Nordost), Alexander Grund (AOK Bayern), Matthias Krick (AOK Rheinland-Pfalz/Saarland), Christina Jakobs (GdS-Bundesgeschäftsstelle)

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