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Kreisverband Annaberg auf nächtlicher Tour durch die „Hauptstadt des Erzgebirges“

Am 24. November 2023 trafen sich einige Mitglieder des Kreisverbandes Annaberg zur Weihnachtsfeier. Gestärkt mit einem leckeren Abendessen machten wir uns durch das erste dichte Schneetreiben des Winters auf zur Annenkirche. Dort wartete schon der Nachtwächter von Annaberg-Buchholz. „Hört ihr Leute, lasst euch sagen …“ So wurden wir herzlich begrüßt und auf eine interessante Runde durch Annaberg mitgenommen.

Zuerst gab es einige Informationen zur Kirche selbst, in deren Turm die Türmerfamilie wohnt, was einmalig in Europa ist. Weiter ging es am Hauptsitz der Erzgebirgssparkasse. Hier wurde beim Bau in den neunziger Jahren ein altes, nicht in den Unterlagen eingezeichnetes Bergwerk gefunden. Dieses ist heute als Besucherbergwerk „Im Gößner“ für Besucher zugänglich.

Auf dem Weg zur nächsten Station kamen wir an einem weiteren historischen Gebäude vorbei, welches ein Steinmetz vor dem Verfall gerettet hat. Es verfügt über Kreuzgewölbe in zwei Geschossen, eine Seltenheit. Wir konnten zwischen den Gebäuden noch einen Ausblick auf Buchholz erhaschen, auf den der Nachtwächter als waschechter Buchholzer natürlich hinwies.

Dann kamen wir auch schon am Adam-Ries-Denkmal vor dem Adam-Ries-Museum an. Der Rechenmeister kam im Jahr 1522 wegen des aufstrebenden Silberbergbaus in die Stadt. Hier gründete er eine Rechenschule. Das Gebäude beherbergt heute ein Museum, in dem man in einer Rechenstunde „wie nach Adam Ries“ rechnen lernen kann.

Der weitere Weg führte uns zur Bergkirche, welche die Bergleute selbst mit dem „Wochenpfennig“ für sich erbaut haben. Der Wochenpfennig übrigens lieferte auch den Bezug zu uns, denn er diente als soziale Absicherung im Krankheitsfall, bei Unfällen und zur Unterstützung der Witwen und Waisen von Bergleuten. Heute kann man in der Bergkirche die lebensgroß geschnitzten Figuren des Annaberger Krippenweges bestaunen.

Letzte Station waren die Überreste des Franziskanerklosters, welches 1502 gegründet, aber bereits 1539 im Zuge der Reformation wieder aufgegeben wurde. Da das Kloster hinter der heutigen Polizeiwache von Annaberg liegt, schlossen sich kurzzeitig schwere Gitter hinter uns. Viele Anekdoten später war die Tour auch schon zu Ende.

Obwohl wir alle ortskundig und hier zu Hause sind, konnten wir einiges Neue über die „Hauptstadt des Erzgebirges“ erfahren. Vielleicht macht das dem ein oder anderen Lust auf einen Besuch im Erzgebirge?

Katja Schönauer